Zargen im Überblick
Was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Zargen im Fenster- und Türenbereich?
Innentürzarge
Als Innentürzargen wird das seitliche einfassende Bauteil bei der Innentür bezeichnet (= 3-seitiger Rahmen). Hierbei ist es nicht von Bedeutung, aus welchem Material die Zarge ist. In der Regel sind diese aus Holz oder Stahl.
Vor- und Nachteile:
+ versteckt einfach und schnell das darunter liegende Mauerwerk
+ so gut wie überall und immer ab Lager verfügbar (auch im Baumarkt etc.)
- nur für Innentüren geeignet
- nur bedingt zukunftsfähig (Stichwort: zirkuläres Bauen), da komplett herausgerissen und ersetzt werden muss bei Tausch
Modulzarge ohne Wand
Als Modulzargen werden komplett vorbereitete Gesamtsysteme bezeichnet. Hierbei werden alle Komponenten in einem fertigen Modul von oben in das Mauerwerk per Kran gehoben. Einen Komplettansatz verfolgt hier
Beck + Heun mit "Windowment" (es gibt "Windowment" auch als Fertigteil in einer Betonwand).
Vor- und Nachteile:
+ Einsetzfähig mit allen Komponenten (Fenster, Fensterbank, Beschattung) geliefert
+ kurze Montagezeit auf der Baustelle
- Baustelle inkl. Ablauf muss vorher prozesssicher auf diese Art der Montage vorbereitet werden
- Abhängigkeit vom System und den Vorlieferanten
- nur eingeschränkt zukunftsfähig (Stichwort: zirkuläres Bauen)
Bild: Copyright Beck+Heun
Modulzarge inkl. Wand
Als Modulzargen werden komplett vorbereitete Gesamtsysteme bezeichnet. Diese können in eine vorgefertigte Wand montiert werden, welche als ganzes per Kran auf der Baustelle montiert werden.
Die Baywa AG hat mit dem Casafino ONE eine Komplettlösung / Modulbauelement für Massivholzwände für alle Fertighausbauer und Zimmerer. Die gleiche Vorgehensweise hat beim Thema "serielles Bauen" das Unternehmen Timpla (by Rengli).
Vor- und Nachteile:
+ Montagefertig mit allen Komponenten (Fenster, Fensterbank, Beschattung) geliefert
+ schnelle Montage auf der Baustelle
+ geprüftes und i.d.R. zertifiziertes System inkl. aller Abdichtungen
- i.d.R. nur bei Holzbauten möglich
- Abhängigkeit vom System und den Vorlieferanten
- nur eingeschränkt zukunftsfähig (Stichwort: zirkuläres Bauen)
Bild: Copyright Baywa AG
Montagezargen
Die Montagezarge wird für Fenster und Türen in der Fassade eingesetzt und dient als Vorab-Einbaurahmen. Andere Bezeichnungen sind auch "Blindstock" oder "Vorabzarge". Oft wird auch von einem zweistufigen Einbau gesprochen, da zunächst die Zarge und dann im zweiten Schritt erst das Fenster oder die Tür in die Zarge montiert wird.
Als Musterbeispiel dient hier die Optizarge der IPB-Profile GmbH.
Vor- und Nachteile:
+ kurzfristig liefer- und verfügbar
+ Verputzer und Bodenleger können sofort im Anschluss weiterarbeiten
+ Hauptelemente können zu einem späteren Zeitpunkt montiert werden (= Schutz der Elemente)
+ zukunftsfähig (Stichwort: zirkuläres Bauen)
+ kombinierbar mit Baustellentür
- muss vor Bestellung der Fenster in der Planung berücksichtigt werden (eingesetzte Elemente werden etwas kleiner)